Im deutschen Lied, angefangenen von Haydn über Schubert bis Hugo Wolf und Gustav Mahler, gehen Text und Musik eine wunderbare Symbiose ein. Die Poesie des Textes erhält durch die Musik einen seelischen Hintergrund, ja eine Weite die die ganze Komplexität der sogenannten Romantik in unvergleichlicher Weise abbildet. Naturverbundenheit, Sehnsucht nach der reinen Liebe, fröhliche Geselligkeit, aber auch die Schattenseiten des menschlichen Daseins, die Unrast und das Wandern, die unheimliche Geisterwelt der Dämmerung und der Nacht, verratene Liebe, das sind Themen, die die Dichter und Musiker immer wieder inspiriert. Sie greifen daher auch gerne auf Legenden und Sagen der Antike und des Mittelalters zurück.
Einen Ausschnitt aus alldem bietet das Programm von Tobias Berndt und Johannes Tolle im Stubenhaus.
Robert Schumanns Myrten sind ein Strauß von Liedern unterschiedlichen Charakters. Darunter die beliebten mit dem Titel "Widmung" oder "Die Lotosblume".
Loewe hat alte Geschichten in seinen "Balladen" wieder zum Leben erweckt und Gustav Mahler hat die Texte der "Lieder eines fahrenden Gesellen" aus "Des Knaben Wunderhorn" genommen. Sie zeugen von der Tragik und Gebrochenheit, die ihn Zeit seines Lebens begleitete.
Der lyrische Bariton Tobias Berndt ist einer der herausragenden deutschen Lied- und Konzertsänger. Er hat u.a. bei Rudolf Piernay und Dietrich-Fischer Dieskau studiert und einige bedeutende Liedwettbewerbe gewonnen.
Johannes Tolle ist als Dirigent, Pianist und Liedbegleiter gleichermaßen gefragt, mit Tobias Berndt verbindet ihn seit Jahren eine regelmäßige künstlerische Zusammenarbeit.